The tandem system: A new electoral frame for the European Parliament
DOI:
https://doi.org/10.24338/mip-2021115-124Schlagworte:
Wahlsystem, Election system, Tandemsystem, tandem system, Europäisches Parlament, European Parliament, Europawahlen, European elections, EPP, Europäische politische Parteien, EuropartiesAbstract
The tandem system provides a new frame for the election of the European Parliament. It pays due tribute to the European level of the election rather than construing the event as a patchwork of separate elections per Member State. It offers a forum for europarties to contest an election with power, visibility and influence. It promotes the leaders of europarties as prime personnel for political offices to be staffed in the new legislative period. The tandem system proceeds in three steps geared to primary Union law. The first step apportions all parliamentary seats among europarties by aggregating the electorate's votes at Union level. Thus, with regard to the division of the Union's citizens by political persuasion, the tandem system obeys the One Person One Vote principle. The second step, disaggregation of the unionwide apportionment, allots the seats by Member State and europarty in a way safeguarding the preordained seat contingents of the Member States. Thus, with regard to the Union's socio-cultural layout by Member State, the tandem system respects the principle of degressive representation that is peculiar to the European Union. The third step assigns the seats of a party in a Member State to domestic candidates by means of the same provisions which the Member State has been employing in the past, thus complying with the Union's principle of subsidiarity.
Das Tandemsystem: Ein neues Wahlsystem für das Europäische Parlament
Das Tandemsystem ist ein neues Wahlsystem für das Europäische Parlament. Es betont die europäische Ausrichtung der Wahl anstatt in eine Ansammlung separater Wahlen pro Mitgliedstaat zu zerfallen. Es lädt die Europarteien ein, an der Wahl mit Elan, Sichtbarkeit und Gestaltungskraft teilzunehmen. Es erlaubt den Spitzenkandidaten der Europarteien, sich für Führungspositionen in der neuen Legislaturperiode zu positionieren. Das Tandemsystem geht in drei Schritten vor, die sich am Primärrecht der Union ausrichten. Im ersten Schritt werden auf Unionsebene alle Sitze den Europarteien im Verhältnis ihrer Stimmenerfolge zugeteilt. Hinsichtlich der Aufteilung der Unionsbürger nach politischer Positionierung genügt das Tandemsystem somit dem Grundsatz der Erfolgswertgleichheit der Wählerstimmen. Im zweiten Schritt werden die unionsweiten Sitzzuteilungen nach Mitgliedstaat und Europartei so aufgeschlüsselt, dass jeder Mitgliedstaat sein vorher festgelegtes Sitzkontingent erhält. Hinsichtlich der Unionsgliederung nach Mitgliedstaaten genügt das Tandemsystem somit dem Grundsatz der degressiven Repräsentation. Im dritten Schritt werden die Sitze einer Partei in einem Mitgliedstaat den dort nominierten Kandidaten und Kandidatinnen zugewiesen, wobei die bisher geltenden Bestimmungen des betreffenden Mitgliedstaates weiterhin Anwendung finden. Hinsichtlich der innerstaatlichen Sitzzuweisungen genügt das Tandemsystem somit dem Grundsatz der Subsidiarität.