Mitgliederwerbung in und für Parteien
Möglichkeiten und Hindernisse eines unterschätzten Instruments
DOI:
https://doi.org/10.24338/mip-202377-97Schlagworte:
Mitgliederwerbung, Mitgliedergewinnung, Partizipation, StrategieAbstract
Der Beitrag untersucht die Möglichkeiten und Hindernisse von Neumitgliederwerbung in und für Parteien. Neben der Untersuchung, warum Menschen überhaupt noch Parteimitglied werden und was die Gruppe der potenziell parteibeitrittsbereiten Menschen ausmacht, werden erste Befunde aus der Forschung zu erfolgreicher Mitgliederwerbung präsentiert. Darüber hinaus wird ein Ansatz vorgestellt, wie Parteien ressourcenschonend neue Mitglieder gewinnen können – und zwar, indem sie vor allem ihre wesentliche Ressource, die bestehenden Parteimitglieder, empowern und als ‚Arbeitskraft‘ nutzen. Dabei verwundert in der Betrachtung von Mitgliederwerbekampagnen deutscher Parteien, dass diese zum einen nur selten lanciert werden und zum anderen nicht ganzheitlich angelegt sind. Zwar können die positiven Wirkungen aktiver Mitgliederwerbung mittlerweile als (zumindest vorläufig) bewährt gelten, doch setzt sich dies noch nicht in Parteihandeln um. Das ist auch mit Blick auf die deutschen Mitgliederparteien sowie das Parteiensystem insgesamt kritisch zu betrachten.