Zwischen Tür und Tab – Die Bedeutung des Befragungsmodus für die Ergebnisse von Wahlumfragen zur Bundestagswahl 2021
DOI:
https://doi.org/10.24338/mip-2025142-160Schlagworte:
Wahlumfragen, Bundestageswahl, Befragungsmodus, BTW 2021, Onlinebefragungen, Wahlforschung, SonntagsfrageAbstract
Meinungsumfragen bieten Orientierungshilfen für Journalisten und Wähler und sind somit gerade vor Wahlen eine relevante Informationsquelle. Umso wichtiger ist es, dass Befragungsinstitute verlässliche Prognosen liefern. Vom Wahlergebnis stark abweichende oder dem Wahlergebnis widersprechende Prognosen können nicht nur das Vertrauen in Wahlumfragen, sondern auch in Umfrageforschung generell schwächen. Zur Erklärung der Diskrepanzen zwischen den Prognosen der Institute und dem Wahlergebnis sind verschiedene inhaltliche und methodische Kriterien zu berücksichtigen. Aus methodischer Perspektive spielt neben dem Befragungszeitpunkt, der Stichprobenzusammensetzung und dem Umgang mit Rohdaten auch der Erhebungsmodus eine nicht zu unterschätzende Rolle. In der Forschung wird auf signifikante Unterschiede zwischen persönlich-mündlichen und Onlinebefragungen hingewiesen, was die Betrachtung der Befragungsmodi für Wahlforschung umso relevanter macht. In dieser Studie wird daher untersucht, wie sich die Ergebnisse von Onlinebefragungen und face-to-face Befragungen in der heißen Phase der Bundestagswahl 2021 unterscheiden. Hierfür werden die Ergebnisse von je zwei persönlich-mündlichen und zwei Onlinebefragungen miteinander verglichen. Das feldexperimentelle Design der Studie verdeutlicht, dass Wahlumfragen im Onlinemodus mit Quotenstichproben die Wahlbeteiligung überschätzen und Stimmanteile der CDU und SPD unter- sowie der Grünen, Linken und AfD überschätzen. Da der Befragungsmodus sowohl die Wahlberichterstattung als auch das Wahlverhalten beeinflussen kann, ist dessen Wirkung in weiteren Studien systematisch zu untersuchen.
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