Physische Attraktivität prominenter Listenkandidierender und der Erfolg ihrer Partei am Beispiel der Bundestagswahl 2025
DOI:
https://doi.org/10.24338/mip-2025369-387Schlagworte:
Wahlforschung, Attraktivität, Erscheinungsbild, Listenkandidierende, Wahlkreiskandidierende, WahlpräferenzenAbstract
In der Wahlforschung ist es mittlerweile unumstritten, dass die physische Attraktivität von Politiker*innen grundsätzlich die Wahlentscheidungen der Bürger*innen beeinflusst. Uneinheitlich sind hingegen die Befunde zur Frage, ob das Erscheinungsbild von Kandidierenden auch den Wahlerfolg ihrer Partei bedingt – insbesondere in Systemen mit geschlossenen Listen. Während einige Studien nahelegen, dass die Attraktivität bekannter (Spitzen-)Kandidierender die Wähler*innenpräferenzen zugunsten ihrer Partei beeinflussen kann, finden andere keinen eindeutigen Zusammenhang zwischen dem äußeren Erscheinungsbild prominenter Listenkandidierender und dem gesamtparteilichen Wahlerfolg. Dieses Paper adressiert diese Forschungslücke. Die vorliegende Analyse untersucht, ob die physische Attraktivität von führenden Listenkandidierenden mit dem landesweiten Zweitstimmenanteil ihrer Partei bei der Bundestagswahl 2025 zusammenhängt. Die Untersuchung basiert auf Daten zu Kandidierenden von AfD, BSW, CDU/CSU, FDP, Bündnis 90/Die Grünen, Die Linke und SPD. Diese umfassen soziodemografische Informationen (z.B. Geschlecht, Alter, bisheriges Bundestagsmandat) sowie unabhängige Einschätzungen zur physischen Attraktivität (PA; 0-6), die mit den offiziellen Wahlergebnissen verknüpft wurden. Mittels linearer Regressionsmodelle, die für das Abschneiden der Partei bei der Wahl 2021 kontrollieren, wurde der Effekt der PA der Erst- und Zweitplatzierten auf den Landeslisten auf den Zweitstimmenanteil im Bundesland analysiert. Die PA der Kandidierenden besitzt dabei keinen statistisch signifikanten Effekt. Es lässt sich lediglich eine positive Tendenz des PA-Effekts feststellen, der sich leicht nach Parteigruppen unterscheidet und größer ist als in vergleichbaren Untersuchungen, welche auch weniger sichtbare Kandidierende inkludieren. Die Ergebnisse werden diskutiert.
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