Rechtspopulistischer Protest – eine Folge lokaler politischer Kultur?

Dresden als Entstehungs- und Veranstaltungsort der PEGIDA-Kundgebungen

Autor/innen

  • Karl-Heinz Reuband

DOI:

https://doi.org/10.25838/oaj-mip-2020132-157

Schlagworte:

PEGIDA, Bewegungsspezifische Mobilisierung, Schriftlich-postalische Befragung, Teilnehmerzusammensetzung, Teilnehmerzahl, ausländerfeindliche Einstellungen, soziale Deprivation

Abstract

Dresden ist zum Ort des migranten- und islamfeindlichen Protests geworden. Untersucht wird, wie sehr dies über die Einstellungen der Bevölkerung und die soziale Lage der Bürger erklärt werden kann. Der Vergleich stützt sich auf mehrere repräsentative Bevölkerungsumfragen in Dresden und anderen Städten in der Zeit zwischen 1995 und 2014. Es zeigt sich, dass die Entstehung von PEGIDA weder über einen Anstieg ausländerfeindlicher Einstellungen noch über ein Gefühl zunehmender sozialer Deprivation erklärt werden kann. Stattdessen ist eher von zufälligen Konstellationen auszugehen, die Dresden zum Ort des Protests werden ließen. Als Katalysator des Protests kann die Etablierung des Islamischen Staats in Syrien und die beginnende „Flüchtlingskrise“ gesehen werden. Seitdem hat der Protest eine Eigenentwicklung genommen, die durch eine wiederkehrende soziale Teilnahme seitens der PEGIDA-Anhänger an den wöchentlichen Protestveranstaltungen mit bekräftigt wird.

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Veröffentlicht

2020-11-10