AfD-Affinitäten, Corona-bezogene Einstellungen und Proteste gegen die Corona-Maßnahmen. Eine empirische Analyse auf Bundesländerebene.

Autor/innen

  • Karl-Heinz Reuband

DOI:

https://doi.org/10.24338/mip-202267-94

Schlagworte:

Bundesländer, AfD-Wähler, Impfquoten, Corona-Maßnahmen, COVID-19-Pandemie, Verschwörungsdenken, Protest, Sachsen, Umfrage

Abstract

Die Unterschiede in den Corona-¬bezogenen Impfquoten zwischen den Bundesländern spiegeln nicht nur Unterschiede in den Impfkampagnen, sondern ebenso in der Nachfrage wieder. Worauf sich diese Nachfrage gründet – welchen Stellenwert gesellschaftspolitische und Corona-bezogene Einstellungen einnehmen – ist Gegenstand des Beitrags. Bundesweite Bevölkerungsumfragen und Teilnehmerzahlen bei Protesten gegen die Corona-Maßnahmen bilden die empirische Grundlage. Es zeigt sich, dass in den ostdeutschen Bundesländern die Kritik an den Corona-Maßnahmen, Verschwörungsdenken und Proteste gegen die Corona-Maßnahmen in der Bevölkerung in der Regel weiterverbreitet sind als in Westdeutschland und dass innerhalb Ostdeutschlands Sachsen eine herausgehobene Position einnimmt. Bundesländer, in denen in der letzten Bundestagswahl der Anteil der AfD-Wähl besonders hoch war, sind zugleich die Bundesländer, in denen die Corona-Maßnahmen überproportional abgelehnt werden und Proteste überproportional hohe Teilnehmerzahlen erreichten. Länder, in denen die Corona-Maßnahmen von der Bevölkerung überproportional abgelehnt und Proteste gegen die Corona-Maßnahmen überproportional gutgeheißen werden, weisen – sofern keine polizeilichen Vorgaben die Teilnehmerzahlen nachhaltig beschränken – eine überproportional hohe Beteiligung an den Protesten auf.

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Veröffentlicht

2022-04-19