Alles auf Anfang oder weiter so?
Die Wahlprüfung als Demokratietest – eine Einladung zur Debatte
DOI:
https://doi.org/10.24338/mip-2022365-368Schlagworte:
Wahlprüfung, Zweistufigkeit, Wahlausschüsse, Wahlfehler, Wahlwiederholung, Mandatsrelevanz, demokratische Legitimation, konstitutionelle MonarchieAbstract
Bei der Wahlprüfung durch das Parlament und durch die Verfassungsgerichte stellt sich nicht nur die Frage, wie stabil ein Parlament gehalten werden muss, sondern auch umgekehrt, in welchem Maße Wahlen noch die Überzeugungs-kraft besitzen, tatsächlich demokratische Legitimation zu stiften. Je öfter nämlich offensichtliche Rechtsverstöße bei der Wahl durch die Besonderheiten des Wahlprüfungsverfahrens vollkommen folgenlos bleiben, desto stärker werden Zweifel daran genährt, ob es bei der Wahl überhaupt mit rechten Dingen zugeht und nach demokratischen Regeln gespielt wird. Eine solche Entwicklung ist in der aktuellen Situation deshalb besonders gefährlich, weil ohnehin gerade die politische Taktik der Demokratiefeinde, demokratische Wahlen erzählerisch auch ohne Evidenz zu delegitimieren, an Bedeutung gewinnt.
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