Gesätes Misstrauen
Legitimitätssteigerung durch institutionelle Reform des Wahlprüfungsverfahrens?
DOI:
https://doi.org/10.24338/mip-2022385-391Schlagworte:
Wahlprüfung, Zweistufigkeit, Verfahrensdauer, Wahlfehler, Wahlwiederholung, Mandatsrelevanz, demokratische Legitimation, Bundespräsident, WahlprüfungsgerichtAbstract
Lässt sich die politische Legitimität von Wahlen durch institutionelle Reformen der Wahlprüfung steigern? Das derzeitige System der Wahlprüfung nach Art. 41 GG und dem Wahlprüfungsgesetz ist eine Kombination aus dem überkommenen parlamentarischen Selbstprüfungsrecht des Konstitutionalismus (Abs. 1) und dem Beschwerdemodell (Abs. 2), das eine verfassungsgerichtliche Überprüfung der parlamentarischen Entscheidung ermöglicht. Dieses zweistufige Mischsystem wird immer wieder in Frage gestellt. Der Beitrag konzentriert sich auf zwei zentrale Probleme der aktuellen Struktur, nämlich die Verfahrensdauer und den Befangenheitsvorwurf (I.), stellt (internationale) Alternativen vor (II.), diskutiert Regelungsvorschläge für die Bundesebene (III.) und schließt mit einer kurzen Stellungnahme (IV.).